Warum beten Menschen?…Berühmte & bedeutende Beter in der Verganenheit
Im protestantischen Kontext gibt es viele herausragende Persönlichkeiten, die durch ihr intensives Gebetsleben und ihre bemerkenswerten Gebetserfahrungen gezeigt haben, wie kraftvoll und transformierend Gebet sein kann. Hier sind einige von ihnen:
Martin Luther (1483-1546)
Martin Luther war ein deutscher Theologe und Mönch, der die Reformation einleitete. Sein Gebetsleben war geprägt von tiefem Glauben und intensivem persönlichen Austausch mit Gott. Luther betonte die Wichtigkeit des Gebets als eine direkte Verbindung zwischen Mensch und Gott, abseits von Priester und Sakramenten.
Gebetsleben: Luther betete täglich, oft mehrere Stunden am Tag. Er betonte die Bedeutung des Morgengebets, um den Tag im Einklang mit Gottes Willen zu beginnen. In seinem „Kleinen Katechismus“ erklärt er das Vaterunser und gibt Anweisungen für das tägliche Gebet. Luther betrachtete das Gebet als eine notwendige Praxis, um spirituell zu wachsen und Gottes Willen zu erkennen. Er war dafür bekannt, sich intensiv im Gebet zu versenken, besonders in Zeiten der Not und des Zweifels.
Erfahrungen:
Aufenthalt auf der Wartburg: Während seines Aufenthalts auf der Wartburg, wo er sich nach dem Reichstag zu Worms versteckte, um dem Zorn des Kaisers und der Kirche zu entgehen, erlebte Luther eine Zeit der intensiven inneren und äußeren Konflikte. Er wurde mit Anfechtungen und Zweifeln konfrontiert, die ihn tief erschütterten. In dieser Zeit fand er durch das Gebet Trost und geistliche Stärke, was ihm half, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen und seine theologischen Überzeugungen weiter zu entwickeln. Sein Gebet war dabei eine Quelle der Inspiration und des Mutes.
Verteidigung vor dem Reichstag zu Worms: Vor seiner berühmten Verteidigung vor dem Reichstag zu Worms verbrachte Luther die ganze Nacht im Gebet. Angesichts der Aussicht, als Ketzer verurteilt zu werden, bat er um Kraft und Weisheit, um standhaft zu bleiben und seine Überzeugungen zu verteidigen. Dieses Gebet gab ihm den Mut, am nächsten Tag vor den versammelten Würdenträgern zu sagen: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“
Zitat: „Dem Gebet kann niemand entrinnen. Denn wenn’s kein Gebet gäbe, so wär’s keine Hoffnung auf keine Gnade und keine Weisheit. Deswegen sollen wir immer fleißig beten und der Arbeit nachgehen und glauben, dass Gott uns erhören wird.“
Philipp Jakob Spener (1635-1705)
Philipp Jakob Spener war ein deutscher lutherischer Theologe und ein führender Vertreter des Pietismus. Er förderte die persönliche Frömmigkeit und das Gebet als Mittel zur geistlichen Erneuerung.
Gebetsleben: Spener betonte die Bedeutung des persönlichen und gemeinschaftlichen Gebets. Er gründete sogenannte „Collegia pietatis“ (Frömmigkeitskreise), in denen Gläubige zusammenkamen, um gemeinsam die Bibel zu studieren und zu beten. Er glaubte, dass das Gebet die geistliche Erneuerung und Heiligung des Einzelnen und der Gemeinschaft fördern könne.
Erfahrungen:
Pia Desideria: Speners „Pia Desideria“ (Fromme Wünsche) entstand in einer Zeit, in der die lutherische Kirche in Deutschland erstarrt und formell war. Spener war tief besorgt über den Zustand der Kirche und rief zu einer Rückkehr zur persönlichen Frömmigkeit und zum gemeinsamen Gebet auf. Seine Schrift forderte Reformen und betonte die Notwendigkeit, das Christentum im täglichen Leben zu praktizieren. Die „Collegia pietatis“ wurden zu Zentren der Erneuerung, wo Gebet und Bibelstudium den Glauben der Teilnehmer vertieften und die geistliche Vitalität der Gemeinden wiederherstellten.
Zitat: „Wer sich des Gebets befleißigt, der wird erfahren, dass es die erste und beste Frucht des Glaubens ist.“
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760)
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf war ein deutscher Adliger und der Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine. Sein Leben und seine Arbeit waren tief vom Gebet durchdrungen.
Gebetsleben: Zinzendorf war bekannt für sein intensives Gebetsleben. Er und seine Gemeinschaft in Herrnhut organisierten die „Stundengebete“, eine ununterbrochene Gebetskette, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche über viele Jahre hinweg aufrechterhalten wurde. Zinzendorf selbst verbrachte oft Stunden im Gebet, besonders in den frühen Morgenstunden.
Erfahrungen:
Große Erweckung in Herrnhut: Die „Große Erweckung“ in Herrnhut im Jahr 1727 fand in einer Zeit großer Unruhe und Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde statt. Zinzendorf versammelte die Mitglieder zu intensiven Gebetstreffen, und während eines dieser Treffen erlebte die Gemeinschaft eine tiefgreifende geistliche Erneuerung. Diese Erweckung führte zu einer starken Einheit unter den Gläubigen und zu einer missionarischen Begeisterung, die die Herrnhuter Brüdergemeine dazu brachte, Missionare in viele Teile der Welt zu senden. Die kontinuierlichen „Stundengebete“ symbolisierten ihre unaufhörliche Hingabe an das Gebet.
Zitat: „Ich habe nur eine Leidenschaft: Er allein.“
John Wesley (1703-1791)
John Wesley war ein anglikanischer Geistlicher und Theologe, der die methodistische Bewegung gründete. Sein Gebetsleben war diszipliniert und intensiv.
Gebetsleben: Wesley betonte die Bedeutung des täglichen Gebets und organisierte regelmäßige Gebetstreffen und „Klassenversammlungen“. Er begann jeden Tag früh am Morgen mit Gebet und verbrachte oft mehrere Stunden damit. Wesley betonte, dass Gebet nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gemeinschaftliche Praxis sein sollte.
Erfahrungen:
Herz-erwärmendes Erlebnis: Am 24. Mai 1738 erlebte Wesley während eines Gebetstreffens in der Aldersgate Street in London eine tiefe geistliche Erneuerung. In seinem Tagebuch beschrieb er das Erlebnis als „Herz-erwärmend“ und sagte, dass er zum ersten Mal wirklich fühlte, dass Christus ihn persönlich liebte und seine Sünden vergeben hatte. Dieses Erlebnis fand in einer Zeit großer Zweifel und innerer Kämpfe statt und gab Wesley neuen Eifer und Kraft für seine evangelistischen Bemühungen. Es leitete eine Erweckungsbewegung ein, die England und die amerikanischen Kolonien tief beeinflusste.
Zitat: „Gebet ist, die Schlacht zu gewinnen; all unser anderes Tun ist lediglich das Sammeln der Beute.“
Jonathan Edwards (1703-1758)
Jonathan Edwards war ein amerikanischer Theologe und Prediger, bekannt für seine Rolle in der Ersten Großen Erweckung.
Gebetsleben: Edwards verbrachte täglich mehrere Stunden im Gebet und Fasten. Er sah das Gebet als eine wesentliche Praxis, um Gottes Gegenwart zu suchen und geistliche Erweckung zu fördern. Edwards betonte die Wichtigkeit des kontemplativen Gebets und der persönlichen Heiligung.
Erfahrungen:
Erste Große Erweckung: Die Erste Große Erweckung in den 1730er und 1740er Jahren war eine Zeit intensiver religiöser Erneuerung in den amerikanischen Kolonien. Edwards, der in Northampton, Massachusetts, predigte, erlebte durch intensives Gebet und Predigten eine massive geistliche Erweckung in seiner Gemeinde. Seine Predigten, wie „Sinners in the Hands of an Angry God“, lösten tiefe geistliche Erschütterungen aus und führten zu zahlreichen Bekehrungen. Diese Erweckung verbreitete sich schnell und führte zu einer tiefgreifenden geistlichen Erneuerung in der gesamten Region. Edwards sah diese Ereignisse als direkte Antwort auf die Gebete der Gläubigen und als Wirken des Heiligen Geistes.
Zitat: „Gebet ist so natürlich für die Gläubigen, wie das Atmen. Es ist nicht nur ein Ausdruck des Wunsches, sondern ein Akt des Glaubens und der Zuversicht.“
William Carey (1761-1834)
William Carey, oft als „Vater der modernen Missionen“ bezeichnet, war ein britischer Missionar, der die Bedeutung des Gebets für die Missionsarbeit betonte.
Gebetsleben: Carey war bekannt für sein intensives und beständiges Gebetsleben. Er betete regelmäßig und ausdauernd für die Missionsarbeit und die Bekehrung der Völker, die er zu erreichen versuchte. Carey betonte, dass Gebet die Grundlage jeder erfolgreichen Missionsarbeit sei.
Erfahrungen:
Mission nach Indien: Bevor Carey selbst nach Indien ging, betete er beständig für das Land und die Menschen. Indien war zu dieser Zeit ein Land mit tief verwurzelten religiösen Traditionen und wenig Kontakt zum Christentum. Careys Gebete und sein Glauben führten zur Gründung der Baptist Missionary Society und zur Entsendung der ersten Missionare nach Indien. Trotz vieler Herausforderungen, einschließlich Sprachbarrieren, Krankheiten und Widerständen, erlebte Carey zahlreiche Gebetserhörungen, wie die Bekehrung und Taufe der ersten indischen Christen und die Übersetzung der Bibel in mehrere indische Sprachen. Diese Erfolge wurden als direkte Antwort auf seine ausdauernden Gebete gesehen.
Zitat: „Erwarte große Dinge von Gott; unternehme große Dinge für Gott.“
Charles Spurgeon (1834-1892)
Charles Haddon Spurgeon war ein berühmter englischer baptistischer Prediger, bekannt als „der Prinz der Prediger“.
Gebetsleben: Spurgeon betonte die Wichtigkeit des Gebets in seinem persönlichen Leben und Dienst. Er begann jeden Tag mit ausgedehnten Gebetszeiten und ermutigte seine Gemeinde, ebenfalls ein intensives Gebetsleben zu führen. Spurgeon sah das Gebet als die größte Kraftquelle für den christlichen Dienst.
Erfahrungen:
Heilung eines Gemeindemitglieds: Während einer Predigt über das Gebet betete Spurgeon plötzlich für ein krankes Gemeindemitglied. Zu seiner und der Gemeinde Überraschung wurde die Person sofort geheilt. Diese und andere ähnliche Erfahrungen stärkten Spurgeons Glauben an die Wirksamkeit des Gebets und inspirierten viele in seiner Gemeinde zu einem intensiveren Gebetsleben. Spurgeons Predigten und Schriften, wie „Lectures to My Students“ und „The Power in Prayer“, betonten die transformative Kraft des Gebets und ermutigten viele Menschen zu einem tiefen Gebetsleben.
Zitat: „Ich würde eher das Gebet vermissen als das Predigen, wenn ich zwischen beiden wählen müsste. Denn beten ist wichtiger.“
George Müller (1805-1898)
George Müller war ein christlicher Evangelist und Direktor von Waisenhäusern in Bristol, England. Er ist bekannt für sein starkes Vertrauen auf Gebet und Gottes Versorgung.
Gebetsleben: Müller betete täglich intensiv und vertraute vollständig auf Gott, um die Bedürfnisse seiner Waisenkinder zu erfüllen. Er führte ein Gebetstagebuch, in dem er über 50.000 spezifische Gebetserhörungen dokumentierte. Müller glaubte, dass Gebet der Schlüssel zu Gottes Versorgung und Führung sei.
Erfahrungen:
Versorgung der Waisenkinder: Eine bemerkenswerte Gebetserfahrung war, als die Waisenkinder eines Morgens ohne Essen dastanden. Müller betete und kurz darauf klopfte ein Bäcker an die Tür und brachte frisches Brot, gefolgt von einem Milchwagen, der direkt vor dem Waisenhaus eine Panne hatte und die Milch spendete. Diese und viele andere Erfahrungen zeigten die unmittelbare Wirksamkeit von Müllers Gebeten und ermutigten ihn, weiterhin auf Gott zu vertrauen. Müllers Lebenswerk war ein lebendiges Zeugnis für die Macht des Gebets und inspirierte viele Menschen weltweit.
Zitat: „Der Beginn von Angst ist das Ende des Glaubens, und der Beginn des wahren Glaubens ist das Ende der Angst.“
Dwight L. Moody (1837-1899)
Dwight Lyman Moody war ein einflussreicher amerikanischer Evangelist und Gründer des Moody Bible Institute.
Gebetsleben: Moody war bekannt für seine leidenschaftlichen und kraftvollen Gebete. Er betonte die Notwendigkeit des Gebets für jeden Aspekt des christlichen Lebens und Dienstes. Moody organisierte große Gebetstreffen und glaubte, dass Gebet die Grundlage jeder geistlichen Erweckung sei.
Erfahrungen:
Erweckung in New York City: Während seines Dienstes in New York City erlebte Moody eine tiefe geistliche Erneuerung durch intensives Gebet. Er beschrieb, wie er in einem Moment intensiven Gebets eine mächtige Erfahrung der Gegenwart Gottes erlebte, die ihn zu einem noch wirksameren Dienst befähigte. Diese Erfahrung gab ihm neuen Eifer und Kraft für seine evangelistischen Bemühungen und führte zu großen geistlichen Erweckungen in den Vereinigten Staaten und Europa. Mooys Einfluss wuchs und seine Gebetstreffen zogen Tausende an, die durch seine Botschaften und Gebete tief berührt wurden.
Zitat: „Jeder große Augenblick in der Geschichte der Kirche ist durch Gebet gekommen.“
Hudson Taylor (1832-1905)
Hudson Taylor war der Gründer der China Inland Mission und ein bedeutender Missionar in China.
Gebetsleben: Taylor war bekannt für sein tiefes Vertrauen auf Gott und seine ausgedehnten Gebetszeiten. Er verbrachte oft Stunden im Gebet und fastete regelmäßig. Taylor sah das Gebet als wesentlichen Bestandteil seiner Missionsarbeit und vertraute vollständig auf Gott für Versorgung und Führung.
Erfahrungen:
Mittel für die Missionsarbeit: Eine bemerkenswerte Gebetserfahrung war, als Taylor betete, dass Gott ihm die Mittel für die Missionsarbeit in China geben möge. Trotz anfänglicher Widerstände und Mangel an Mitteln erlebte Taylor zahlreiche Gebetserhörungen, die zur Gründung und zum Wachstum der China Inland Mission führten. Er berichtete oft von Situationen, in denen er und seine Mitarbeiter keinen Proviant mehr hatten und durch Gebet auf wundersame Weise genau das benötigte erhielten. Diese Gebetserfahrungen festigten seinen Glauben und inspirierten viele Missionare, sich ihm anzuschließen.
Zitat: „Es ist möglich, alle Werke Gottes ohne Gebet zu tun, aber es ist unmöglich, sie erfolgreich ohne Gebet zu tun.“
Andrew Murray (1828-1917)
Andrew Murray war ein südafrikanischer Pastor, Schriftsteller und Missionar, bekannt für seine Schriften über das Gebet und die geistliche Erweckung.
Gebetsleben: Murray betonte die Bedeutung des kontemplativen Gebets und der persönlichen Heiligung. Er verbrachte täglich viele Stunden im Gebet und förderte das Gebet als zentralen Bestandteil des christlichen Lebens. Murray organisierte Gebetskonferenzen und gründete Gebetsbewegungen, die weite Verbreitung fanden.
Erfahrungen:
Erweckungskonferenzen: Während einer Erweckungskonferenz erlebte Murray nach intensivem Gebet und Fasten eine tiefgreifende geistliche Erneuerung in seiner Gemeinde und in ganz Südafrika. Diese Erweckung führte zu zahlreichen Bekehrungen und einem erneuerten Glauben. Murray betonte, dass diese Erweckungen direkte Antworten auf intensive Gebetszeiten waren und dass Gebet die Grundlage für jede geistliche Bewegung sei. Seine Bücher wie „Mit Christus in der Schule des Gebets“ inspirierten viele Christen weltweit, ein tieferes Gebetsleben zu entwickeln.
Zitat: „Gebet ist nicht monologisch, sondern dialogisch; es ist nicht nur die Bitte des Menschen, sondern die Antwort Gottes. Je mehr das Gebet ist, desto mehr kommt es von Gott zu uns.“
E.M. Bounds (1835-1913)
E.M. Bounds war ein amerikanischer Pastor und Autor, bekannt für seine Schriften über das Gebet.
Gebetsleben: Bounds verbrachte täglich viele Stunden im Gebet, oft schon vor Sonnenaufgang. Er glaubte, dass Gebet die stärkste Kraft im Leben eines Christen sei. Bounds schrieb zahlreiche Bücher über das Gebet, in denen er die Bedeutung und Praxis des Gebets ausführlich darlegte.
Erfahrungen:
Bürgerkrieg: Bounds erlebte viele Gebetserhörungen in seinem persönlichen Leben und Dienst. Eine bemerkenswerte Erfahrung war, als er während des Bürgerkriegs für den Schutz und die Führung seiner Gemeinde betete und erlebte, wie Gott seine Gebete auf wunderbare Weise beantwortete und die Gemeinde bewahrte. Diese Erfahrungen stärkten seinen Glauben und inspirierten seine zahlreichen Schriften über die Kraft des Gebets. Bounds’ Werke wie „Power Through Prayer“ betonten die transformative Kraft des Gebets für Einzelpersonen und Gemeinden.
Zitat: „Das Gebet ist die mächtigste Kraft, die Gott den Menschen gegeben hat, und es ist die größte aller Pflichten. Durch das Gebet können wir Gottes Macht für unser Leben und für die Welt um uns herum in Anspruch nehmen.“
Rees Howells (1879-1950)
Rees Howells war ein walisischer Missionar und Gebetskämpfer, bekannt für seine intensive Gebetspraxis.
Gebetsleben: Howells war bekannt für sein tiefes, beständiges und kämpferisches Gebetsleben. Er verbrachte oft Stunden im Gebet, besonders während Krisenzeiten. Howells gründete das Bible College of Wales, wo Gebet eine zentrale Rolle spielte. Er und seine Studenten verbrachten regelmäßig viel Zeit im Gebet.
Erfahrungen:
Zweiter Weltkrieg: Eine bemerkenswerte Gebetserfahrung war während des Zweiten Weltkriegs, als Howells und seine Gebetspartner intensiv für den Verlauf des Krieges beteten. Sie beteten für spezifische Schlachten und strategische Entscheidungen, und viele ihrer Gebete wurden auf bemerkenswerte Weise erhört. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel war die Schlacht von Dünkirchen, wo Howells und seine Gemeinschaft tagelang ununterbrochen beteten und das Wunder der Evakuierung als Antwort auf ihre Gebete sahen. Diese und andere Gebetserfahrungen stärkten ihren Glauben und inspirierten sie zu weiteren Gebetskämpfen.
Zitat: „Wenn wir wirklich im Geist beten, dann wird der Heilige Geist durch uns beten, und wir werden eine Gebetserhörung erleben, die weit über das hinausgeht, was wir uns vorstellen können.“
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)
Dietrich Bonhoeffer war ein deutscher lutherischer Pastor und Theologe, der für seinen Widerstand gegen das Nazi-Regime bekannt ist.
Gebetsleben: Bonhoeffer betonte die Bedeutung des täglichen Gebets und der Gemeinschaft im Gebet. Während seiner Zeit im Widerstand und im Gefängnis fand er Trost und Kraft im Gebet. Bonhoeffer schrieb auch über die Bedeutung des Gebets in seinem Buch „Nachfolge“ und in seiner Meditation „Gemeinsames Leben“.
Erfahrungen:
Gefängnis: Eine seiner bedeutendsten Gebetserfahrungen war im Gefängnis, wo er trotz der schwierigen Umstände tiefe geistliche Einsichten durch das Gebet erhielt. Diese Erfahrungen stärkten seinen Glauben und gaben ihm den Mut, seinen Widerstand gegen das Regime fortzusetzen. Seine Briefe aus dem Gefängnis zeugen von einem tiefen Frieden und einer unerschütterlichen Hoffnung, die er durch das Gebet fand. Diese Schriften wurden später in „Widerstand und Ergebung“ veröffentlicht und bieten tiefe Einblicke in sein Gebetsleben und seinen Glauben.
Zitat: „Beten ist der Schlüssel zum Morgen und der Riegel zur Nacht. Der beste Weg, um zu Gott zu kommen, ist das Gebet.“
Corrie ten Boom (1892-1983)
Corrie ten Boom war eine niederländische Christin, die während des Zweiten Weltkriegs vielen Juden zur Flucht vor den Nazis verhalf.
Gebetsleben: Ten Boom war bekannt für ihr tiefes Vertrauen auf Gott und ihr beständiges Gebetsleben. Sie betete regelmäßig und intensiv, sowohl in Zeiten der Not als auch des Friedens. Ihr Gebetsleben war geprägt von einem tiefen Glauben an Gottes Vorsehung und Führung.
Erfahrungen:
Konzentrationslager Ravensbrück: Eine bemerkenswerte Gebetserfahrung war während ihrer Haft im Konzentrationslager Ravensbrück. Trotz der schrecklichen Umstände betete sie unablässig für Kraft, Schutz und Führung. Ihre Gebete halfen ihr und anderen Gefangenen, durch die Schrecken des Lagers zu überleben. Sie organisierte heimliche Gebetstreffen und Bibelstudien, die den Gefangenen Hoffnung und Trost spendeten. Nach ihrer Befreiung widmete sie ihr Leben dem Dienst und dem Gebet für Heilung und Versöhnung. Sie berichtete von vielen kleinen Wundern und Gebetserhörungen während ihrer Gefangenschaft, die ihr halfen, ihren Glauben und ihre Hoffnung zu bewahren.
Zitat: „Jede Erfahrung, die Gott in unser Leben bringt, ist die perfekte Vorbereitung für die Zukunft, die nur er sehen kann.“
A.W. Tozer (1897-1963)
Aiden Wilson Tozer war ein amerikanischer Pastor und Autor, der für sein tiefes Gebetsleben und seine Schriften über die Nähe zu Gott bekannt ist.
Gebetsleben: Tozer betonte die Wichtigkeit des Gebets als Mittel, um Gottes Gegenwart zu suchen. Er war dafür bekannt, viele Stunden im Gebet zu verbringen, oft in den frühen Morgenstunden. Tozer sah das Gebet als eine lebensnotwendige Praxis für die geistliche Gesundheit und das Wachstum.
Erfahrungen:
Geistliche Erneuerung: Eine bemerkenswerte Gebetserfahrung war, als Tozer in seiner Gemeinde eine tiefe geistliche Erneuerung erlebte. Durch intensive Gebetszeiten führte er seine Gemeinde zu einer tieferen Hingabe und einem erneuerten Glauben. Diese Erfahrungen flossen in seine zahlreichen Bücher und Predigten ein, die bis heute viele Menschen inspirieren. Tozer berichtete von persönlichen Gebetserlebnissen, bei denen er die Gegenwart Gottes intensiv spürte und tiefgreifende Einsichten erhielt, die seine Lehren und Schriften prägten.
Zitat: „Gott wartet, um mit uns zu sprechen, um uns zu hören und uns zu antworten. Wenn wir beten, treten wir in die Gegenwart dessen ein, der das Universum geschaffen hat. Das Gebet ist nicht nur eine Pflicht, sondern ein Privileg, in das wir eingeladen sind.“
Jim Elliot (1927-1956) und Elisabeth Elliot (1926-2015)
Jim Elliot war ein amerikanischer Missionar, der zusammen mit vier anderen Missionaren bei dem Versuch, das Evangelium zu den Huaorani (Auca) Indianern in Ecuador zu bringen, getötet wurde. Seine Frau, Elisabeth Elliot, setzte seine Arbeit fort und wurde eine bedeutende Autorin und Sprecherin.
Gebetsleben von Jim Elliot: Jim Elliot war bekannt für sein intensives und hingebungsvolles Gebetsleben. Er betete regelmäßig und intensiv für die Huaorani und ihre Bekehrung zum Christentum. Elliot sah das Gebet als wesentliche Vorbereitung für seine Missionsarbeit.
Erfahrungen: Vor und während seiner Missionsarbeit in Ecuador verbrachte Jim viele Stunden im Gebet, sowohl allein als auch gemeinsam mit seinen Mitmissionaren. Diese Gebete waren geprägt von einem tiefen Glauben und einem starken Wunsch, Gottes Willen zu erfüllen. Sein Tagebuch zeigt, dass er häufig Psalm 143,8 betete: „Lass mich früh hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Zeige mir den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.“ Trotz der tödlichen Begegnung mit den Huaorani blieb Elliots Vertrauen in Gott und die Bedeutung des Gebets unerschütterlich.
Zitat: „Er ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“
Gebetsleben von Elisabeth Elliot: Elisabeth Elliot setzte das Werk ihres Mannes fort und war ebenfalls bekannt für ihr tiefes Gebetsleben. Sie betete regelmäßig für die Huaorani und fand durch das Gebet Kraft und Führung.
Erfahrungen: Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Elisabeth Elliot zusammen mit ihrer kleinen Tochter zu den Huaorani zurück. Durch beständiges Gebet und Gottes Führung konnte sie Beziehungen aufbauen und schließlich das Evangelium mit ihnen teilen. Ihre Gebete wurden erhört, als viele Huaorani Christen wurden und das Leben in ihren Dörfern sich tiefgreifend veränderte. Elisabeths Gebetserfahrungen und ihre Hingabe inspirierten viele Menschen weltweit.
Zitat: „Gebet ist nicht um Gott zu ändern, sondern uns zu ändern.“