Verhütung bei den Siebenten-Tags-Adventisten
Verantwortung übernehmen in Sexualität und Verhütung
Grundlegende Glaubenssätze zur Sexualität
Die Siebenten-Tags-Adventisten betrachten Sexualität als ein göttliches Geschenk, das innerhalb der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ausgelebt werden sollte. Die Ehe wird als heiliger Bund angesehen, der auf Liebe, Respekt und gegenseitiger Hingabe basiert. In Epheser 5,31 heißt es: “Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein.” Sexualität wird als Ausdruck der Liebe und Einheit zwischen Ehepartnern gesehen und sollte sowohl emotional als auch physisch erfüllend sein.
In 1. Korinther 7,3-5 ermahnt Paulus die Ehepartner, einander nicht die ehelichen Pflichten zu entziehen, außer durch gegenseitiges Einverständnis für eine Zeit des Gebets. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der sexuellen Beziehung innerhalb der Ehe als Ausdruck der Liebe und Hingabe. Ellen G. White, eine der Gründungsfiguren der STA, schrieb: “Die Ehe ist mehr als eine weltliche Beziehung. Sie ist ein heiliges Bündnis, das auf Liebe, Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert.” Diese EInstellung spielt auch eine wichtige Rolle bei der Frage: Verhütung bei den SIebenten-Tags-Adventisten.
Keuschheit und Reinheit
Vor der Ehe wird Keuschheit betont. Die Siebenten-Tags-Adventisten lehren, dass sexuelle Beziehungen vor der Ehe nicht nur gegen die biblischen Gebote verstoßen, sondern auch emotionale und geistliche Konsequenzen haben können. 1. Thessalonicher 4,3-4 fordert die Gläubigen auf: “Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet, dass ein jeder von euch lerne, sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen.”
Reinheit vor der Ehe und Treue innerhalb der Ehe sind wichtige moralische Werte, die den Charakter und das spirituelle Leben eines Individuums beeinflussen. Ellen G. White betonte die Bedeutung der Keuschheit, indem sie sagte: “Reinheit und Selbstbeherrschung sollten die Grundlage unseres Lebens sein. Diese Prinzipien schützen unsere Herzen und unseren Geist vor den Gefahren der Unmoral.”
Die Gemeinschaft fördert Programme zur sexuellen Aufklärung, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Bedeutung von Keuschheit und Reinheit näherbringen sollen. Diese Programme betonen, dass sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe nicht nur ein religiöses Gebot ist, sondern auch zu emotionaler und körperlicher Gesundheit beiträgt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass sexuelle Reinheit vor der Ehe die Grundlage für Vertrauen und Stabilität in der Ehe bildet.
Verhütung bei den Siebenten-Tags-Adventisten
Die offizielle Haltung der Siebenten-Tags-Adventisten zur Verhütung ist nicht ausdrücklich in einer einzelnen Doktrin festgelegt, sondern wird durch allgemeine Prinzipien und Ratschläge geleitet. Die Kirche anerkennt, dass Familienplanung und Verhütung persönliche Entscheidungen sind, die Gebet, Nachdenken und Beratung erfordern. Die STA lehren, dass Ehepartner gemeinsam und verantwortungsvoll Entscheidungen über Verhütungsmethoden treffen sollten. Ellen G. White schrieb: “In all unseren Entscheidungen sollten wir Gottes Willen suchen und uns um Weisheit und Führung bemühen.”
Arten der Verhütung bei den Siebenten-Tags-Aventisten
Natürliche Methoden: Die STA fördern natürliche Methoden der Familienplanung, wie die Beobachtung des Menstruationszyklus und die Symptothermalmethode. Diese Methoden werden als moralisch akzeptabel und im Einklang mit der Schöpfungsordnung angesehen. Sie betonen die Zusammenarbeit und das Bewusstsein der Ehepartner über die natürlichen Zyklen des Körpers. Diese Methoden werden auch als Mittel zur Stärkung der ehelichen Kommunikation und Partnerschaft gefördert.
Moderne Verhütungsmittel: Die Kirche erlaubt die Verwendung moderner Verhütungsmittel, wie Kondome, Diaphragmen und hormonelle Verhütungsmittel (z.B. die Pille), solange sie nicht als Abtreibungsmittel wirken. Es wird betont, dass diese Entscheidungen verantwortungsvoll und im Einklang mit den ethischen Prinzipien getroffen werden sollten. Die STA lehnen Methoden ab, die zur Abtreibung führen könnten, da sie das Leben als heilig betrachten. In Jeremia 1,5 erinnert Gott uns daran: “Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt,” was die Heiligkeit des Lebens von der Empfängnis an betont.
Sterilisation: Permanente Methoden der Geburtenkontrolle, wie Sterilisation, werden in bestimmten Fällen als akzeptabel betrachtet, insbesondere wenn gesundheitliche oder ernste familiäre Gründe vorliegen. Diese Entscheidung sollte jedoch sorgfältig abgewogen und idealerweise nach medizinischer und geistlicher Beratung getroffen werden. Die Kirche betont, dass solche Entscheidungen nicht leichtfertig getroffen werden sollten, da sie irreversible Folgen haben.
Beratung und Unterstützung
Die Siebenten-Tags-Adventisten bieten ihren Mitgliedern Beratung und Unterstützung durch Pastoren, medizinische Fachkräfte und Berater, um fundierte Entscheidungen über Familienplanung und Verhütung zu treffen. Diese Beratungsdienste zielen darauf ab, Paaren zu helfen, ihre Gesundheit, ihre Ehe und ihre geistlichen Überzeugungen in Einklang zu bringen. Die Beratung umfasst oft eine umfassende Diskussion über die verschiedenen Methoden der Geburtenkontrolle und deren mögliche Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit. Zudem wird die Bedeutung von Gebet und spiritueller Reflexion bei der Entscheidungsfindung betont. In Sprüche 15,22 heißt es: “Pläne scheitern, wenn man sich nicht berät, doch gelingen kann vieles durch viele Ratgeber.”
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Mehr erfahrenSexualerziehung und Jugendarbeit
Aufklärung und Bildung
Die Kirche legt großen Wert auf sexuelle Aufklärung, die in Übereinstimmung mit den biblischen Prinzipien erfolgt. Jugendliche und junge Erwachsene werden über die Bedeutung von Keuschheit, gesunden Beziehungen und den richtigen Umgang mit ihrer Sexualität informiert. In Psalm 119,9 steht geschrieben: “Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er sich hält an dein Wort.” Ellen G. White betonte die Bedeutung der Erziehung in sexuellen Angelegenheiten: “Jugendliche sollten mit Weisheit und Liebe über die Bedeutung der Reinheit und den richtigen Umgang mit ihrer Sexualität aufgeklärt werden.”
Die adventistische Sexualerziehung umfasst oft Unterrichtseinheiten in Schulen und Gemeinden, die sowohl biblische Prinzipien als auch praktische Informationen über körperliche Entwicklung und gesunde Beziehungen behandeln. Ziel ist es, Jugendlichen ein fundiertes Verständnis und die Fähigkeiten zu vermitteln, um gesunde und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Diese Programme fördern auch den Respekt vor dem eigenen Körper und den Körper anderer sowie die Bedeutung von Einwilligung und gegenseitigem Respekt in Beziehungen.
Unterstützung für Eltern
Eltern werden ermutigt, offen und ehrlich mit ihren Kindern über Sexualität zu sprechen und sie in Übereinstimmung mit den adventistischen Werten zu erziehen. Die Kirche stellt Ressourcen und Schulungen zur Verfügung, um Eltern bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Dies umfasst oft Workshops, Bücher und andere Materialien, die Eltern helfen sollen, mit ihren Kindern über sexuelle Themen zu sprechen und ihnen biblische Werte zu vermitteln. Eltern werden auch ermutigt, ein Vorbild für gesunde und respektvolle Beziehungen zu sein. In Sprüche 22,6 heißt es: “Gewöhne den Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.”
Siebenten-Tags-Adventisten im Vergleich zur Verhütung und Sexualität mit anderen Denominationen
Die Siebenten-Tags-Adventisten teilen viele ihrer grundlegenden Überzeugungen über Sexualität mit anderen christlichen Denominationen, insbesondere in Bezug auf die Bedeutung der Ehe, eheliche Treue und Keuschheit. Ihre Haltung zur Verhütung ist liberaler als die der katholischen Kirche und ähnelt eher der der evangelischen Kirchen. Insgesamt zeigt sich, dass die adventistische Perspektive sowohl einzigartige Elemente als auch Gemeinsamkeiten mit anderen christlichen Traditionen aufweist.
Katholische Kirche
Die katholische Kirche lehnt künstliche Verhütungsmittel strikt ab und befürwortet natürliche Methoden der Familienplanung. Papst Paul VI. bestätigte dies in der Enzyklika “Humanae Vitae” (1968), die künstliche Verhütung als unzulässig erklärte. Sexualität wird als Ausdruck der ehelichen Liebe gesehen, und eheliche Treue und Keuschheit vor der Ehe werden betont. Sexuelle Beziehungen sollten offen für die Fortpflanzung sein.
Evangelische Kirchen (z.B. Lutheraner, Anglikaner)
Viele evangelische Kirchen akzeptieren den Gebrauch von Verhütungsmitteln als eine persönliche Entscheidung und betonen die Verantwortung der Ehepartner, weise Entscheidungen im Hinblick auf Familienplanung zu treffen. Die Akzeptanz künstlicher Verhütungsmittel ist weit verbreitet. Sexualität wird als ein Geschenk Gottes innerhalb der Ehe gesehen. Treue innerhalb der Ehe und Keuschheit vor der Ehe werden betont. Der Fokus liegt auf der Liebe und dem gegenseitigen Respekt zwischen den Partnern.
Orthodoxe Kirchen
Die orthodoxen Kirchen haben keine einheitliche Haltung zur Verhütung, neigen aber dazu, künstliche Methoden zu missbilligen und natürliche Methoden zu bevorzugen. Die Entscheidung wird oft dem pastoralen Urteil und dem Gewissen der Gläubigen überlassen. Sexualität wird als heiliger Akt innerhalb der Ehe betrachtet, der Liebe und Fortpflanzung dient. Keuschheit vor der Ehe und eheliche Treue sind wichtige Prinzipien.
Siebenten-Tags-Adventisten
Die Siebenten-Tags-Adventisten erlauben sowohl natürliche als auch moderne Verhütungsmethoden, solange sie nicht abtreibend wirken. Diese Haltung ähnelt der liberaleren Sichtweise vieler evangelischer Kirchen, unterscheidet sich jedoch deutlich von der katholischen Ablehnung künstlicher Verhütungsmittel. Ähnlich wie andere christliche Denominationen betonen die Siebenten-Tags-Adventisten die Bedeutung von Sexualität innerhalb der Ehe als Ausdruck der Liebe und Einheit. Sie legen großen Wert auf Keuschheit vor der Ehe und Treue innerhalb der Ehe, was mit den Lehren der meisten christlichen Gemeinschaften übereinstimmt.
Herausforderungen und Kontroversen
Wie viele religiöse Gemeinschaften stehen auch die STA vor Herausforderungen und Kontroversen in Bezug auf Verhütung und Sexualität. Dazu gehören unterschiedliche Meinungen innerhalb der Gemeinschaft und der Umgang mit modernen gesellschaftlichen Entwicklungen. Einige Mitglieder der Kirche könnten traditionellere Ansichten vertreten, während andere offenere Ansätze befürworten. Die Kirche versucht, eine Balance zwischen der Treue zu ihren Glaubensprinzipien und der Berücksichtigung individueller und gesellschaftlicher Bedürfnisse zu finden.
Ein weiteres kontroverses Thema ist die Haltung der Kirche zu LGBTQ+ Themen. Die offizielle Position der STA ist, dass sexuelle Beziehungen nur innerhalb der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau stattfinden sollten. Diese Haltung hat zu Debatten und Diskussionen innerhalb und außerhalb der Kirche geführt. Die STA bemühen sich jedoch, alle Menschen mit Respekt und Mitgefühl zu behandeln, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Die Kirche betont die Wichtigkeit von Liebe und Respekt im Umgang mit allen Menschen, auch wenn es theologische Unterschiede gibt.
LGBTQ+ und die Siebenten-Tags-Adventisten
Die offizielle Haltung der STA zur LGBTQ+ Gemeinschaft ist, dass die Ehe als eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau definiert wird. Sexualität soll innerhalb dieser Ehe ausgelebt werden. Die Kirche betrachtet homosexuelle Handlungen als nicht im Einklang mit den biblischen Lehren.
Unterstützung und Seelsorge
Die STA bieten Unterstützung und Seelsorge für Menschen an, die mit ihrer sexuellen Orientierung kämpfen. Die Kirche fördert Programme und Ressourcen, die darauf abzielen, Mitgliedern zu helfen, ein Leben im Einklang mit ihren Glaubensüberzeugungen zu führen. Diese Programme betonen die Wichtigkeit von geistlicher Unterstützung, Gebet und Gemeinschaft.
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Inklusion und Liebe
Trotz ihrer theologischen Positionen betont die Kirche die Wichtigkeit von Liebe und Inklusion. Die STA lehren, dass Jesus Christus alle Menschen liebt und dass die Gemeinde ein Ort der Zuflucht und Unterstützung für alle sein sollte, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Die Kirche ermutigt ihre Mitglieder, einfühlsam und respektvoll mit LGBTQ+ Personen umzugehen und sie in die Gemeinschaft einzubeziehen.
Schlussfazit
Die Siebenten-Tags-Adventisten betrachten Sexualität als einen wichtigen und heiligen Aspekt des menschlichen Lebens, der innerhalb der Ehe gefeiert und geschützt werden sollte. Verhütung wird als eine persönliche Entscheidung angesehen, die in Übereinstimmung mit den biblischen Prinzipien und nach sorgfältiger Überlegung getroffen werden sollte. Die Kirche bietet umfangreiche Unterstützung und Ressourcen, um ihren Mitgliedern zu helfen, gesunde und erfüllende Entscheidungen zu treffen, die ihrem Glauben entsprechen.
Durch umfassende Beratung, Aufklärung und Unterstützung bemühen sich die Siebenten-Tags-Adventisten, ihre Mitglieder auf eine Weise zu informieren und zu unterstützen, die sowohl ihre körperliche Gesundheit als auch ihre geistliche Integrität fördert. Die Herausforderungen und Kontroversen, denen die Kirche gegenübersteht, werden mit einem Engagement für biblische Prinzipien und einfühlsame Seelsorge angegangen, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder in ihrer geistlichen Reise unterstützt werden.
Die Position der STA zu LGBTQ+ Themen zeigt, dass die Kirche bestrebt ist, die Balance zwischen der Treue zu ihren Glaubensprinzipien und der bedingungslosen Liebe und Akzeptanz aller Menschen zu wahren. Somit ordnet sich die Frage zur Verhütung bei den Siebenten-Tags-Adventisten in diese Reihe mit ein und sollte stets den ganzen Menschen sehen.