Ausführlich erklärt – Was glauben Siebenten-Tags-Adventisten

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind eine weltweite christliche Glaubensgemeinschaft, die sich durch ihren Glauben an die nahe Wiederkehr Christi auszeichnet. Mit einer Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, haben sie eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht und beeinflussen heute zahlreiche Bereiche des Lebens der Gesellschaft.

In diesem ausführlichen Artikel wird ein genaueren Blick auf ihre Glaubensgrundsätze, ihre Geschichte und Besonderheiten, sowie ihren Einfluss in der heutigen Welt werfen.

Die Siebenten-Tags-Adventisten: Glaube, Geschichte und Einfluss

Glaubensgrundsätze

 

Die Siebenten-Tags-Adventisten glauben an die Heilige Schrift als das inspirierte Wort Gottes und sehen sie als alleinige Grundlage ihres Glaubens und ihrer Praxis. Sie halten den Sabbat, den sie als den siebten Tag der Woche (Samstag) verstehen, als den heiligen Ruhetag gemäß dem vierten Gebot des Dekalogs. Der Sabbat wird als Tag der Ruhe, Anbetung und Gemeinschaft mit Gott gefeiert.

Ein weiterer zentraler Glaubenspunkt der Adventisten ist die Lehre der Wiederkehr Christi. Sie glauben an die baldige Rückkehr Jesu Christi, um sein Reich aufzurichten und ein tausendjähriges Friedensreich zu etablieren. Diese Lehre prägt ihr Verständnis von Endzeitereignissen und motiviert sie, sich persönlich auf die die Wiederkunft Christi vorzubereitenzu und auch zu verkündigen.

Die Siebenten-Tags-Adventisten legen auch großen Wert auf die Gesundheit des Körpers und betonen einen gesunden Lebensstil. Sie sehen den Körper als Tempel des Heiligen Geistes und glauben, dass die Pflege der Gesundheit eine göttliche Verpflichtung ist. Dazu gehören Aspekte wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung, ausreichend Ruhe und Vermeidung von schädlichen Substanzen.

Geschichte

william millerDie Wurzeln der Siebenten-Tags-Adventisten lassen sich bis zum 19. Jahrhundert zurückverfolgen, als eine Reihe von religiösen Bewegungen in den Vereinigten Staaten aufkamen. Eine dieser Bewegungen war die sogenannte Miller-Bewegung, benannt nach William Miller, einem baptistischen Prediger, der die Wiederkehr Christi für das Jahr 1844 vorhersagte. Als diese Vorhersage nicht eintraf, erlebte die Bewegung eine Enttäuschung, die als die “Große Enttäuschung” bekannt wurde. Aus dieser Enttäuschung entstand jedoch eine neue Bewegung, die später zu den Siebenten-Tags-Adventisten wurde.

Die offizielle Gründung der Siebenten-Tags-Adventisten erfolgte 1863 in den Vereinigten Staaten. Ihr Gründer, Ellen G. White, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Organisation der Gemeinschaft. White, die als Prophetin angesehen wird, verfasste zahlreiche Schriften, die für die adventistische Theologie und Praxis prägend waren.

Seit ihrer Gründung haben sich die Adventisten weltweit ausgebreitet und sind heute in über 200 Ländern und Regionen aktiv. Sie haben eine vielfältige internationale Mitgliedschaft und sind in verschiedenen kulturellen und sprachlichen Kontexten präsent.

Einfluss

Der Einfluss der Siebenten-Tags-Adventisten erstreckt sich über verschiedene Bereiche. In Bildung und Gesundheitswesen sind sie stark vertreten, wobei sie Universitäten, Colleges, Schulen und Krankenhäuser betreiben, die weltweit anerkannt sind. Ihre Bildungseinrichtungen legen Wert auf akademische Exzellenz und die Förderung von Werten wie sozialer Verantwortung und persönlichem Wachstum.

Im Gesundheitswesen betreiben die Adventisten eine Vielzahl von Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Kliniken und Gesundheitszentren. Sie sind bekannt für ihren ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsfürsorge, der medizinische Versorgung mit einem Schwerpunkt auf Prävention und Lebensstilinterventionen kombiniert.

Darüber hinaus haben die Adventisten eine reiche Tradition in der Medienproduktion, einschließlich Radio, Fernsehen und Verlagswesen. Ihre Medienunternehmen erreichen ein breites Publikum und tragen zur Verbreitung ihrer Botschaft bei. Durch ihre Medienpräsenz sind sie in der Lage, aktuelle Themen aus religiöser und ethischer Perspektive zu beleuchten und einen Beitrag zu öffentlichen Debatten zu leisten.

Im Bezug auf die Religionsfreiheit engagieren sich die Adventisten aktiv für die Verteidigung der Religionsfreiheit und anderer Menschenrechte auf internationaler Ebene. Sie setzen sich für die Trennung von Kirche und Staat ein und kämpfen gegen jegliche Form von Diskriminierung aufgrund des Glaubens. Sie arbeiten mit Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und anderen religiösen Gruppen zusammen, um die Religionsfreiheit weltweit zu fördern und zu schützen.

28 Glaubensschwerpunkte kurz erklärt

1. Die Heilige Schrift
Die Heilige Schrift, bestehend aus dem Alten und Neuen Testament, ist das inspirierte und maßgebliche Wort Gottes. Sie offenbart den göttlichen Willen, führt zur Erlösung und ist die zuverlässige Quelle für Glauben, Lehre und christliche Lebensführung. Die Bibel ist unfehlbar in ihren Aussagen und enthält die göttlichen Prinzipien, die das Leben der Gläubigen leiten sollen. Durch das Studium der Bibel können wir Gottes Plan für die Menschheit und sein Handeln in der Geschichte verstehen (2. Timotheus 3,16-17; 2. Petrus 1,20-21; Psalm 119,105).

2. Die Dreieinigkeit
Die Dreieinigkeit beschreibt die Natur Gottes als ein Wesen in drei koexistierenden, gleichwertigen Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Diese drei Personen sind in Wesen, Charakter und Absicht eins, aber sie haben unterschiedliche Rollen im Werk der Schöpfung, Erlösung und Erhaltung des Universums. Die Dreieinigkeit ist ein tiefes Mysterium, das unsere begrenzte menschliche Vorstellungskraft übersteigt, aber sie zeigt die vollkommene Einheit und Liebe innerhalb der Gottheit (Matthäus 28,19; 2. Korinther 13,14; 1. Petrus 1,2).

3. Gott, der Vater
Gott, der Vater, ist der ewige Schöpfer, Erhalter und Herrscher des Universums. Er ist gerecht und heilig, barmherzig und gnädig, voller Liebe und Treue. Der Vater ist die Quelle aller Dinge und hat die Welt aus Liebe erschaffen. Er sorgt für seine Schöpfung und bietet durch Jesus Christus Erlösung und Versöhnung an. Er wünscht sich, dass alle Menschen zu ihm kommen und in einer liebevollen Beziehung zu ihm leben (Matthäus 6,9; Johannes 3,16; 1. Johannes 4,8).

4. Gott, der Sohn
Jesus Christus, der ewige Sohn Gottes, wurde Mensch, um die Menschheit zu erlösen. Durch ihn wurde die Schöpfung vollbracht, und er hat das Heil durch sein sündenloses Leben, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung ermöglicht. Als unser Mittler und Hohepriester im himmlischen Heiligtum tritt er für uns ein und bereitet uns auf seine baldige Wiederkunft vor. Jesus ist das vollkommene Abbild des Vaters und offenbart Gottes Liebe und Gnade in höchster Vollendung (Johannes 1,1-3.14; Kolosser 1,15-19; Hebräer 1,1-3).

5. Gott, der Heilige Geist
Der Heilige Geist ist die ewige dritte Person der Gottheit, aktiv in der Schöpfung, Offenbarung und Erlösung. Er inspiriert die Schrift, führt die Menschen zu Jesus, erneuert und verwandelt das Leben der Gläubigen und gibt ihnen Kraft zum Zeugnis und Dienst. Der Heilige Geist tröstet, leitet und stärkt die Gemeinde und hilft den Gläubigen, den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen (Johannes 14,16-17; Johannes 16,13-14; Apostelgeschichte 1,8).

6. Die Schöpfung
Gott schuf das Universum, die Erde und alle Lebensformen innerhalb von sechs buchstäblichen Tagen. Er ruhte am siebten Tag, dem Sabbat, und setzte diesen als ewiges Zeichen seiner schöpferischen Macht ein. Die Schöpfung zeigt Gottes Liebe und seine Herrlichkeit. Alles, was existiert, wurde durch Gottes mächtiges Wort ins Dasein gerufen, und die Schönheit und Komplexität der Schöpfung bezeugen seine Weisheit und Macht (1. Mose 1,1-2,3; Psalm 33,6.9; Hebräer 11,3).

7. Die Natur des Menschen
Der Mensch wurde im Bild Gottes geschaffen, aber durch den Sündenfall von Gott getrennt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit zur Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus. Durch die Sünde ist der Mensch sterblich geworden und bedarf der göttlichen Gnade, um ewiges Leben zu erlangen. Der Mensch ist ein freies Wesen mit der Fähigkeit zur Entscheidung, aber durch die Sünde hat er die Neigung, gegen Gottes Willen zu handeln (1. Mose 1,26-28; 1. Mose 3; Römer 3,23).

8. Das große Ringen
Das Universum ist der Schauplatz eines großen Konflikts zwischen Christus und Satan, der um den Charakter Gottes, sein Gesetz und seine Herrschaft tobt. Dieser Konflikt begann im Himmel, als eine der Schöpfungen Gottes, Luzifer, gegen Gottes Regierung rebellierte. Satan verführte die Menschheit zur Sünde, aber durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung wurde der Sieg über Satan errungen. Dieser Konflikt wird bald endgültig beendet sein, wenn Gott alles neu macht (Offenbarung 12,7-9; Jesaja 14,12-14; 1. Petrus 5,8).

9. Das Leben, der Tod und die Auferstehung Christi
Jesus Christus lebte ein sündenloses Leben, starb stellvertretend für die Menschheit, wurde begraben und am dritten Tag auferweckt. Durch seinen Tod und seine Auferstehung ist die Erlösung von Sünde und Tod für alle Menschen möglich geworden. Seine Himmelfahrt markiert den Beginn seines Dienstes als unser Hohepriester, der im himmlischen Heiligtum für uns eintritt. Sein Opfer ist das zentrale Ereignis der Heilsgeschichte und zeigt die unendliche Liebe Gottes (Johannes 3,16; 1. Korinther 15,3-4; Hebräer 2,9).

10. Erfahrung des Heils
Erlösung ist ein Geschenk Gottes, das durch Glauben an Jesus Christus und die Gnade Gottes empfangen wird. Durch den Heiligen Geist werden Gläubige von Sünde befreit und erleben eine Wiedergeburt, die zu einem neuen Leben in Christus führt. Diese Erfahrung der Erlösung umfasst die Vergebung der Sünden, die Erneuerung des Herzens und die Befähigung zum Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz. Das neue Leben in Christus bringt Frieden, Freude und die Hoffnung auf ewiges Leben (Epheser 2,8-9; 2. Korinther 5,17; 1. Johannes 1,9).

11. Das Wachsen in Christus
Nach der Wiedergeburt sollen Gläubige im Glauben wachsen und ihr Leben dem Willen Gottes unterstellen. Dies geschieht durch das tägliche Studium der Bibel, Gebet und das Wirken des Heiligen Geistes. Das Wachstum im Glauben beinhaltet die Vertiefung der Beziehung zu Gott, die Entwicklung christlichen Charakters und die Bereitschaft zum Dienst. Gläubige sollen in der Gnade und Erkenntnis Jesu Christi wachsen und in ihrem Leben die Früchte des Geistes hervorbringen (Kolosser 2,6-7; Epheser 4,15; Philipper 1,6).

12. Die Gemeinde
Die Gemeinde ist die Gemeinschaft der Gläubigen, die Jesus als Herrn anerkennen. Sie versammeln sich zur Anbetung, Gemeinschaft, Unterweisung und zum Dienst. Die Gemeinde ist der Leib Christi und wird durch den Heiligen Geist gestärkt und geführt. In der Gemeinde erfahren Gläubige Ermutigung, Unterstützung und geistliches Wachstum. Die Gemeinde ist berufen, das Evangelium zu verkünden und Gottes Liebe in der Welt sichtbar zu machen (1. Korinther 12,12-13; Epheser 1,22-23; Matthäus 16,18).

13. Der Überrest und seine Sendung
In den letzten Tagen gibt es eine besondere Gemeinschaft von Gläubigen, die als Überrest bekannt ist. Diese Gruppe hält die Gebote Gottes und hat das Zeugnis Jesu. Ihre Mission ist es, die ewige Botschaft des Evangeliums in der ganzen Welt zu verkünden. Der Überrest ruft die Menschen zur Anbetung des wahren Gottes und zur Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi auf. Diese Gemeinschaft ist gekennzeichnet durch den Glauben an Jesus und das Halten der Gebote Gottes (Offenbarung 12,17; Offenbarung 14,12; Matthäus 28,19-20).

14. Einheit im Leib Christi
Alle Gläubigen sind in Christus eins, unabhängig von Rasse, Kultur, Geschlecht oder sozialem Stand. Diese Einheit wird durch den Heiligen Geist bewirkt und zeigt sich in der Liebe und dem Dienst füreinander. Die Gemeinde ist berufen, die Einheit des Geistes in Frieden zu bewahren und die Unterschiede zu überwinden, die die Welt trennt. Die Einheit im Leib Christi ist ein Zeugnis für die Welt von der Liebe Gottes und der Kraft des Evangeliums (Galater 3,28; Epheser 4,3-6; Johannes 17,20-23).

15. Taufe
Die Taufe ist ein öffentliches Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus und symbolisiert das Begraben der alten sündigen Natur und die Auferstehung zu einem neuen Leben in Christus. Sie erfolgt durch Untertauchen im Wasser und zeigt den Eintritt des Gläubigen in die Gemeinschaft der Gläubigen und die Annahme des neuen Bundes mit Gott. Die Taufe ist ein Zeichen der Umkehr, des Glaubens und des Gehorsams gegenüber Gottes Wort (Matthäus 28,19-20; Römer 6,3-4; Apostelgeschichte 2,38).

16. Das Abendmahl des Herrn
Das Abendmahl erinnert an das Opfer Jesu und besteht aus dem symbolischen Verzehr von Brot und Wein. Es beinhaltet auch den Dienst der Fußwaschung als Zeichen der Demut und der Reinigung. Das Abendmahl ist eine Zeit des Gedenkens an Jesu Tod, eine Feier der Gemeinschaft mit ihm und untereinander und eine Vorschau auf das große Festmahl im Himmelreich. Es ist ein Ausdruck des Glaubens an Jesu Versprechen, wiederzukommen (1. Korinther 11,23-26; Johannes 13,1-17; Matthäus 26,26-28).

17. Geistliche Gaben und Dienste
Gott gibt jedem Gläubigen geistliche Gaben, um die Gemeinde zu erbauen und der Welt zu dienen. Diese Gaben umfassen unter anderem Weisheit, Erkenntnis, Glauben, Heilung, Wunderwirkungen, Prophezeiung und Lehre. Die Vielfalt der Gaben spiegelt die Einheit und Zusammenarbeit innerhalb des Leibes Christi wider. Gläubige sind aufgerufen, ihre Gaben treu zu verwalten und zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen, um das Werk des Evangeliums zu fördern (1. Korinther 12,4-11; Epheser 4,11-13; Römer 12,4-8).

18. Die Gabe der Prophetie
Die Gabe der Prophetie wird als ein Kennzeichen der Gemeinde der Überrestzeit anerkannt. Durch diese Gabe offenbart Gott seinen Willen und stärkt die Gemeinde. Ellen G. White, eine der Gründerinnen der Siebenten-Tags-Adventisten, wird als eine besondere Prophetin in der adventistischen Tradition anerkannt. Ihre Schriften werden als inspiriert angesehen und dienen als Hilfsmittel für das Verständnis der Bibel, stehen aber nicht über der Bibel (Joel 2,28-29; Offenbarung 19,10; 1. Korinther 14,1).

19. Das Gesetz Gottes
Die Zehn Gebote sind Ausdruck des Charakters und Willens Gottes und bilden den Maßstab für das christliche Leben. Sie sind eine ewige und unveränderliche Richtschnur für alle Menschen. Das Gesetz zeigt den sündigen Zustand des Menschen und seine Notwendigkeit der Erlösung durch Christus. Durch den Glauben an Jesus und die Kraft des Heiligen Geistes können Gläubige in Übereinstimmung mit Gottes Geboten leben und seine Gnade erfahren (2. Mose 20,1-17; Matthäus 5,17-18; Römer 7,12).

20. Der Sabbat
Der Sabbat ist der siebte Tag der Woche und ein heiliger Ruhetag, der von Gott bei der Schöpfung eingesetzt wurde. Er ist ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk und bietet eine Zeit der Anbetung und Erholung. Der Sabbat erinnert an die Schöpfung und die Erlösung und ist ein Vorbote der ewigen Ruhe, die Gott seinem Volk verheißen hat. Die Heiligung des Sabbats stärkt die Beziehung zu Gott und vertieft das geistliche Leben (1. Mose 2,2-3; 2. Mose 20,8-11; Markus 2,27-28).

21. Die Haushalterschaft
Gläubige sind aufgerufen, die von Gott anvertrauten Ressourcen, einschließlich Zeit, Talente und materieller Güter, treu zu verwalten. Dies beinhaltet auch den Zehnten und die Gaben für die Unterstützung der Kirche und des Dienstes. Haushalterschaft bedeutet, dass wir alles, was wir haben, als Gottes Eigentum betrachten und es zu seiner Ehre und für das Wohl anderer einsetzen. Treue Haushalterschaft zeigt Dankbarkeit gegenüber Gott und Vertrauen in seine Fürsorge (1. Korinther 4,2; Matthäus 25,14-30; Lukas 16,10-13).

22. Christliches Verhalten
Christen sollen ein Leben führen, das den biblischen Prinzipien der Reinheit, Gesundheit und Heiligkeit entspricht. Dies umfasst auch die Pflege des Körpers als Tempel des Heiligen Geistes und das Vermeiden von schädlichen Praktiken. Ein christlicher Lebensstil spiegelt den Charakter Jesu wider und ist ein Zeugnis für andere. Gläubige sind berufen, moralisch rein zu leben, gesunde Gewohnheiten zu pflegen und in allem Gott zu ehren (1. Korinther 6,19-20; 1. Petrus 1,15-16; Römer 12,1-2).

23. Ehe und Familie
Die Ehe ist eine von Gott eingesetzte und gesegnete Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau. Sie bildet die Grundlage der Familie, die als Zentrum der Anbetung, Erziehung und Gemeinschaft betrachtet wird. In der Ehe sollen Mann und Frau in Liebe, Treue und gegenseitigem Respekt leben und ihre Kinder im Glauben erziehen. Die Familie ist ein Abbild der himmlischen Gemeinschaft und ein Ort, an dem Gottes Liebe und Prinzipien gelebt und weitergegeben werden (1. Mose 2,24; Epheser 5,22-33; Matthäus 19,4-6).

24. Der Dienst Christi im himmlischen Heiligtum
Jesus Christus dient als Hohepriester im himmlischen Heiligtum. Durch seinen Dienst reinigt er die Gläubigen und vermittelt Gottes Gnade und Vergebung. Dieser Dienst ist entscheidend für das Verständnis des Erlösungsplans. Christus tritt für uns ein und bereitet uns auf seine Wiederkunft vor. Sein Dienst im himmlischen Heiligtum ist die Fortsetzung seines Opfers auf Erden und vollendet das Werk der Erlösung (Hebräer 8,1-2; Hebräer 9,11-14; Hebräer 4,14-16).

25. Das zweite Kommen Christi
Die baldige Wiederkunft Jesu Christi wird persönlich, sichtbar und weltumfassend sein. Er wird die Gläubigen erlösen und die Welt richten. Dieses Ereignis ist der Höhepunkt des Heilsplans und die gesegnete Hoffnung der Gläubigen. Jesus wird die Toten in Christus auferwecken und die Lebenden verwandeln. Dieses großartige Ereignis wird das Ende der Sünde und den Beginn des ewigen Reiches Gottes markieren (Johannes 14,1-3; Offenbarung 1,7; 1. Thessalonicher 4,16-17).

26. Tod und Auferstehung
Der Tod ist ein Zustand des Bewusstseinsverlusts. Gläubige warten auf die Auferstehung bei der Wiederkunft Christi, wenn die Toten in Christus auferweckt und in Unvergänglichkeit verwandelt werden. Die Bibel beschreibt den Tod als einen Schlaf, aus dem die Gläubigen beim zweiten Kommen Jesu geweckt werden. Diese Hoffnung auf die Auferstehung gibt den Gläubigen Trost und Zuversicht angesichts des Todes (Prediger 9,5-6; 1. Thessalonicher 4,13-17; Johannes 11,11-14).

27. Das Millennium und das Ende der Sünde
Nach der Wiederkunft Christi beginnt ein tausendjähriges Reich im Himmel, in dem die Erlösten mit Christus regieren werden. Während dieser Zeit wird Satan gebunden sein, und die Gläubigen werden die göttlichen Urteile überprüfen. Am Ende dieses Millenniums werden die Bösen endgültig gerichtet und vernichtet, und die Erde wird erneuert. Dieses Ereignis markiert das endgültige Ende der Sünde und den Beginn eines neuen, vollkommenen Zeitalters (Offenbarung 20,1-7; Offenbarung 21,1-5; Offenbarung 22,1-5).

28. Die neue Erde
Gott wird eine neue Erde schaffen, auf der Gerechtigkeit wohnt. Die Erlösten werden dort in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben, frei von Sünde, Leid und Tod. Dies ist das endgültige Ziel des Heilsplans. Die neue Erde wird ein Ort der Freude, des Friedens und der ewigen Gemeinschaft mit Gott und miteinander sein. Alle Trauer, Schmerz und Tränen werden für immer verschwinden, und die Erlösten werden für immer im Licht und in der Liebe Gottes leben (Jesaja 65,17; 2. Petrus 3,13; Offenbarung 21,1-7).

Die 5 theologische Säulen der Siebenten-Tags-Adventisten

1. Der Sabbat: Ein Heiliger Tag der Ruhe und Anbetung

Biblische Grundlage

Die Grundlage des Sabbatglaubens der Siebenten-Tags-Adventisten findet sich sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Der Sabbat wird erstmals in der Schöpfungsgeschichte erwähnt, wo Gott am siebten Tag ruhte und diesen Tag heiligte: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte“ (1. Mose 2,3). Dieses Prinzip wird in den Zehn Geboten bekräftigt, wo das vierte Gebot lautet: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du kein Werk tun, weder du noch dein Sohn noch deine Tochter, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Vieh noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn“ (2. Mose 20,8-11).

Jesus selbst hielt den Sabbat und betonte dessen Bedeutung. In Lukas 4,16 heißt es: „Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um zu lesen.“ Auch in Markus 2,27 betonte Jesus die Wohltat des Sabbats für den Menschen: „Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ Die Apostel hielten den Sabbat ebenfalls ein, wie in der Apostelgeschichte beschrieben: „Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften“ (Apostelgeschichte 17,2).

Zusätzliche Informationen

Der Sabbat wird von Adventisten als ein Tag der physischen und geistlichen Erneuerung betrachtet. Es ist eine Zeit, um von den alltäglichen Belastungen Abstand zu nehmen und sich auf die Beziehung zu Gott zu konzentrieren. Für viele Nicht-Adventisten kann es interessant sein zu erfahren, dass Adventisten an diesem Tag gemeinschaftliche Gottesdienste abhalten, Zeit mit der Familie verbringen und häufig in der Natur verweilen, um Gottes Schöpfung zu genießen.

Zitate und Stimmen

Pastor Mark Finley, ein bekannter Adventistenprediger, sagte: „Der Sabbat ist Gottes Geschenk an die Menschheit. Es ist eine Zeit, in der wir die Eile und Geschäftigkeit unseres Lebens beiseite legen und uns daran erinnern, wer wir sind und wozu wir geschaffen wurden.“

Argumente für die Sabbatheiligung

  • Historische und theologische Kontinuität: Der Sabbat als Ruhetag ist tief in der jüdisch-christlichen Tradition verwurzelt und wird sowohl im Alten als auch im Neuen Testament betont. Dies zeigt die Kontinuität und Beständigkeit dieses Gebots.
  • Gesundheitliche Vorteile: Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Ruhezeiten und der Verzicht auf Arbeit positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben können. Der Sabbat bietet eine strukturierte Möglichkeit zur regelmäßigen Erholung.
    Gemeinschaft und Familie: Der Sabbat bietet eine Gelegenheit, sich von der Geschäftigkeit des Alltags zurückzuziehen und sich auf Beziehungen zu konzentrieren. Dies stärkt die Gemeinschaft und Familienbande.
  • Spirituelle Vertiefung: Der Sabbat ist eine wöchentliche Erinnerung an Gottes Schöpfungswerk und seine Erlösung durch Jesus Christus. Es ist eine Zeit, um sich geistlich zu erneuern und Gott näher zu kommen.
  • Theologisches Argument Eschatologisches Zeichen: Der Sabbat wird auch als ein Zeichen der Treue Gottes zu seinem Volk und als ein Vorzeichen des ewigen Sabbat-Ruhes in Gottes zukünftigem Reich verstanden (Hebräer 4,9-10).

2. Das Himmlische Heiligtum: Christus als unser Hohepriester

Biblische Grundlage

Die Heiligtumslehre der Siebenten-Tags-Adventisten basiert auf dem biblischen Verständnis des Heiligtums im Alten und Neuen Testament. Im Alten Testament wurde das Heiligtum zuerst als Zelt der Begegnung beschrieben, das Mose nach genauen Vorgaben errichtete: „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne. Ganz wie ich dir das Vorbild der Wohnung und das Vorbild all ihrer Geräte zeige, so sollt ihr es machen“ (2. Mose 25,8-9). Später wurde das Heiligtum in Form des Tempels in Jerusalem weitergeführt.

Im Neuen Testament wird das irdische Heiligtum als Schatten des himmlischen Heiligtums beschrieben. Der Hebräerbrief erklärt, dass Christus als Hohepriester in das himmlische Heiligtum eingetreten ist: „Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen“ (Hebräer 9,24). Die Prophezeiung in Daniel 8,14 („Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden“) bildet die Grundlage für das Verständnis des Untersuchungsgerichts, das am 22. Oktober 1844 begann.

Zusätzliche Informationen

Für Nicht-Adventisten könnte interessant sein, dass die Heiligtumslehre die Bedeutung des himmlischen Heiligtums und die fortlaufende Mittlerschaft Christi betont. Diese Lehre motiviert die Gläubigen zu einem heiligen Leben und stärkt die Hoffnung auf die bevorstehende Wiederkunft Christi. Sie vermittelt auch ein tiefes Verständnis des Erlösungsplans Gottes und zeigt, wie das irdische Heiligtum als Typus für das himmlische Heiligtum dient.

Argumente für die Heiligtumslehre

  • Typologie und Erfüllung: Die Heiligtumslehre zeigt, wie die biblische Typologie vom Alten zum Neuen Testament fließt und wie das irdische Heiligtum ein Schatten des himmlischen Heiligtums ist, was ein tiefes Verständnis der Bibel als einheitliche Geschichte der Erlösung bietet.
    Rolle Christi als Hohepriester: Diese Lehre hebt die gegenwärtige Rolle Jesu Christi als unseren Hohepriester hervor, der im Himmel für uns dient. Dies betont die fortlaufende Bedeutung seines Opfers und seiner Fürsprache.
  • Untersuchungsgericht: Das Konzept des Untersuchungsgerichts unterstreicht die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes. Es zeigt, dass Gott alle Taten prüft und dass Gerechtigkeit und Wahrheit letztendlich siegen werden.
  • Motivation zu einem heiligen Leben: Das Wissen um das himmlische Heiligtum und die gegenwärtige Fürsprache Christi motiviert die Gläubigen, ein gerechtes und heiliges Leben zu führen, in der Erwartung der endgültigen Erlösung.
  • Theologisches Argument – Heilsökonomie: Die Heiligtumslehre verdeutlicht die Heilsökonomie Gottes, indem sie zeigt, wie Jesus als unser Mittler und Hohepriester kontinuierlich für unser Heil wirkt. Dies stärkt das Vertrauen in Gottes Plan der Erlösung und sein aktives Wirken in unserem Leben.

3. Die Wiederkunft Christi: Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißung

Biblische Grundlage

Die Lehre von der Wiederkunft Christi ist fest in der biblischen Prophetie und den Verheißungen Jesu verankert. Jesus selbst versprach, wiederzukommen: „Und wenn ich hingehe und euch die Stätte bereite, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,3). Die Wiederkunft wird als ein plötzliches und sichtbares Ereignis beschrieben: „Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum anderen, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein“ (Lukas 17,24).

Die Apostel betonten ebenfalls die Wiederkunft Jesu. In 1. Thessalonicher 4,16-17 schreibt Paulus: „Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“

Zusätzliche Informationen

Für Nicht-Adventisten könnte interessant sein, dass die Erwartung der Wiederkunft Christi die Adventisten dazu inspiriert, missionarisch tätig zu sein und die Botschaft von Jesu baldiger Wiederkunft zu verbreiten. Diese Hoffnung auf die Wiederkunft Christi gibt den Gläubigen Kraft und Mut, inmitten von Schwierigkeiten standhaft zu bleiben. Es fördert auch ein Leben in Vorbereitung und Heiligkeit, indem es die Gläubigen ermutigt, ein moralisches und ethisches Leben zu führen und aktiv an sozialen und gemeinnützigen Projekten teilzunehmen.

Argumente für die Wiederkunft Christi

  • Erfüllung der Prophetie: Die Bibel enthält zahlreiche Prophezeiungen, die auf die Wiederkunft Christi hinweisen. Ihre Erfüllung wird als Beweis für die Zuverlässigkeit der biblischen Vorhersagen gesehen.
  • Hoffnung und Trost: Die Lehre von der Wiederkunft Christi bietet den Gläubigen Trost und Hoffnung, insbesondere in Zeiten von Leid und Unsicherheit. Sie erinnert daran, dass Gott letztlich die Kontrolle hat und eine bessere Zukunft verspricht.
    Motivation für ethisches Leben: Die Erwartung der Wiederkunft Christi motiviert die Gläubigen, ein Leben in Heiligkeit und Dienst zu führen, da sie sich darauf vorbereiten, Jesus zu begegnen.
  • Missionarischer Eifer: Die Lehre der baldigen Wiederkunft motiviert die SIebenten-Tags-Adventisten, ihre Botschaft weltweit zu verbreiten und anderen von der baldigen Wiederkunft Jesu zu erzählen. Dies fördert den missionarischen Eifer und die Evangelisation.
  • Theologisches Argument – Eschatologische Hoffnung: Die Wiederkunft Christi stellt die eschatologische Hoffnung dar, die das christliche Leben durchdringt. Sie erinnert die Gläubigen daran, dass die jetzige Welt nicht das Ende ist und dass eine neue Schöpfung und ein gerechtes Königreich Gottes erwartet werden.

4. Der Zustand der Toten: Tod als Schlaf und Hoffnung auf die Auferstehung

Biblische Grundlage

Die Lehre vom Zustand der Toten bei den Siebenten-Tags-Adventisten basiert auf der Bibel und dem Verständnis, dass der Tod ein Zustand des Bewusstseinsverlustes ist, oft als Schlaf bezeichnet. In Prediger 9,5 heißt es: „Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts und haben keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.“ Diese Vorstellung wird durch die Worte Jesu in Johannes 11,11 unterstützt, wo er über den Tod von Lazarus sagt: „Unser Freund Lazarus schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.“

Auch die Auferstehungshoffnung wird in der Bibel betont. In 1. Korinther 15,51-52 schreibt Paulus: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; in einem Augenblick, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ Diese Texte bekräftigen, dass die Toten bis zur Wiederkunft Christi ruhen und dann auferweckt werden.

Zusätzliche Informationen

Für Nicht-Adventisten könnte interessant sein, dass diese Überzeugung den Tod als vorübergehenden Zustand sieht und den Fokus auf die Auferstehung und das ewige Leben mit Christus legt. Diese Lehre beseitigt den Glauben an eine unmittelbare Hölle oder ein Fegefeuer nach dem Tod und gibt den Gläubigen Trost und Hoffnung. Es ermutigt die Gläubigen, sich auf das ewige Leben vorzubereiten und ihr Leben im Einklang mit Gottes Geboten zu führen.

Argumente für den Zustand der Toten

  • Klarheit und Trost: Die Vorstellung des Todes als Schlaf bietet eine klare und tröstliche Erklärung dessen, was nach dem Tod passiert. Es vermeidet die Vorstellung eines Zwischenzustandes wie das Fegefeuer und betont die Auferstehungshoffnung.
  • Biblische Konsistenz: Diese Lehre ist konsistent mit zahlreichen Bibelstellen, die den Tod als Zustand des Bewusstseinsverlustes und die Auferstehung als das endgültige Ziel darstellen.
  • Ethische Auswirkungen: Die Lehre fördert ein ethisches Leben im Hier und Jetzt, da die Gläubigen wissen, dass ihr Schicksal bei der Auferstehung entschieden wird und nicht durch eine sofortige Belohnung oder Bestrafung nach dem Tod.
    Vermeidung von Angst: Diese Lehre beseitigt die Angst vor einer unmittelbaren Hölle nach dem Tod und bietet eine positive und hoffnungsvolle Perspektive auf die Auferstehung.
  • Theologisches Argument – Ganzheitliches Menschenbild: Die Vorstellung des Todes als Schlaf betont ein ganzheitliches Menschenbild, in dem Körper und Geist untrennbar verbunden sind und das endgültige Leben erst in der Auferstehung vollendet wird.

5. Der Geist der Weissagung: Ellen G. White und Gottes prophetische Führung

Biblische Grundlage

Die Überzeugung der Siebenten-Tags-Adventisten, dass Ellen G. White das prophetische Amt innehatte, basiert auf der biblischen Lehre, dass Gott in den letzten Tagen seinen Geist ausgießen und Propheten erwecken wird. In Apostelgeschichte 2,17 heißt es: „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure jungen Männer sollen Gesichte sehen und eure Alten sollen Träume haben.“ Diese prophetische Gabe wird auch in Offenbarung 19,10 erwähnt: „Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.“

Zusätzliche Informationen

Für Nicht-Adventisten könnte interessant sein, dass die Schriften von Ellen G. White zur Gründung und Entwicklung der Adventistenkirche beigetragen haben und als eine wichtige Quelle der Inspiration und Anleitung für die Kirche dienen. Ihre Werke beinhalten Ratschläge zu verschiedenen Lebensbereichen, einschließlich Gesundheit, Bildung, Familie und Gemeindearbeit. Adventisten sehen in ihren Schriften eine Fortsetzung des biblischen prophetischen Dienstes, der ihnen hilft, die Prinzipien der Bibel besser zu verstehen und anzuwenden. Ellen G. Whites Visionen und Schriften bieten praktische Ratschläge und geistliche Ermutigung für den Alltag.

Argumente für den Geist der Weissagung

  • Biblische Grundlage für Propheten: Die Bibel zeigt, dass Gott immer wieder Propheten gesandt hat, um sein Volk zu leiten. Diese Tradition wird durch den Geist der Weissagung in den Schriften von Ellen G. White fortgesetzt.
  • Praktische Ratschläge: Ellen G. Whites Schriften bieten praktische Ratschläge für das tägliche Leben, einschließlich Gesundheit, Bildung und Familie, die vielen Menschen geholfen haben, ihr Leben positiv zu verändern.
  • Übereinstimmung mit der Bibel: Die Schriften von Ellen G. White stehen im Einklang mit den biblischen Lehren und dienen als Ergänzung und Auslegung biblischer Prinzipien.
  • Geistliche Führung und Ermutigung: Ihre Visionen und Schriften haben vielen Menschen geistliche Führung und Ermutigung gegeben und helfen den Gläubigen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen.
  • Theologisches Argument – Bestätigung durch Frucht: Die Früchte ihres Dienstes, einschließlich des Wachstums und der Stärkung der Adventistenkirche, bestätigen die Echtheit ihrer prophetischen Gabe. Die positive Wirkung ihrer Schriften auf das Leben der Gläubigen spricht für ihre Authentizität und ihren göttlichen Ursprung.

Zusammenfassung

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind eine bedeutende christliche Glaubensgemeinschaft, die eine reiche Geschichte und einen breiten Einfluss hat. Mit ihren Glaubensgrundsätzen, ihrer Geschichte und ihrem Engagement in verschiedenen Bereichen des Lebens haben sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen und prägen weiterhin die Welt, in der wir leben.

Durch ihre Betonung von Glauben, Bildung, Gesundheit und sozialer Verantwortung tragen die Adventisten dazu bei, eine Welt zu schaffen, die auf den Prinzipien des Evangeliums und der Liebe basiert.

Die Siebenten-Tags-Adventisten glauben an die Bibel als das inspirierte und unfehlbare Wort Gottes und die höchste Autorität in Glaubensfragen. Sie akzeptieren die Dreieinigkeit, bestehend aus Gott dem Vater, Jesus Christus dem Sohn, und dem Heiligen Geist.

Gott der Vater wird als Schöpfer und Erhalter des Universums gesehen, während Jesus Christus als Erlöser der Menschheit durch seinen Tod und seine Auferstehung gilt. Der Heilige Geist wirkt als Tröster und Führer im Leben der Gläubigen.

Sie glauben an die Schöpfung in sechs Tagen und betrachten den Sabbat (Samstag) als heiligen Ruhetag. Der Mensch ist im Ebenbild Gottes geschaffen, aber durch den Sündenfall verdorben und braucht daher Erlösung. Es gibt einen kosmischen Kampf zwischen Christus und Satan, der die Geschichte beeinflusst.

Die Adventisten erwarten die baldige Wiederkunft Christi zur Errichtung seines Reiches. Erlösung erfolgt durch Glauben an Christus und seine Gnade. Die Zehn Gebote, einschließlich des Sabbats, sind weiterhin verbindlich.

Die Gemeinschaft der Gläubigen ist wichtig für gegenseitige Unterstützung und geistliches Wachstum. Die Taufe durch Untertauchen und das Abendmahl sind zentrale Sakramente. Sie glauben an geistliche Gaben und die prophetische Inspiration von Ellen G. White.

Die Harmonie zwischen Gottes Gesetz und dem Evangelium wird betont, wobei die Bibel als glaubwürdig und prophetisch erfüllt betrachtet wird. Die Kirche ist die Gemeinschaft der Gläubigen, die Christus auf der Erde vertritt.

Eine gesunde Lebensweise wird als Teil der Verantwortung betrachtet, den Körper als Tempel des Heiligen Geistes zu pflegen. Ruhe und Erholung sind wichtig für die Gesundheit. Sie glauben an Heilung durch Gebet und göttliche Intervention.

Die Hoffnung auf ewiges Leben nach dem Tod ist zentral, und sie sehen sich als Teil der Zweiten Adventbewegung, die die Wiederkunft Christi verkündet. Die Weltmission ist ein wesentlicher Aspekt ihres Glaubens, und sie engagieren sich global, um das Evangelium zu verbreiten. Schließlich glauben sie an ein zukünftiges Gericht, in dem Gott die Werke der Menschen beurteilen wird.

Diese Glaubenspunkte bilden die Grundlage des adventistischen Glaubens und prägen das Leben und die Praxis der Gemeinschaft.